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Flensburger Förde

Flensburger Förde

Die Flensburger Förde geografisch betrachtet

Die Flensburger Förde ist ein langer, schmaler Seitenarm der westlichen Ostsee. Sie liegt an der Ostseite der Kimbrischen Halbinsel und erstreckt sich über etwa 40 bis 50 Kilometer. Ihre Breite variiert zwischen 1,5 und 4 Kilometern. Geografisch gilt sie als der westlichste Punkt der Ostsee.

Wo genau liegt die Flensburger Förde

Die Förde verläuft entlang der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark. Durch die Halbinsel Holnis teilt sie sich in zwei Bereiche: die Innenförde im Südwesten und die Außenförde im Osten. Am innersten Ende der Förde liegt die charmante Stadt Flensburg, die größte Siedlung in der Region.

Flensburg liegt direkt an der Flensburger Förde, genauer gesagt an der Südwestspitze der Förde im Nordwesten Schleswig-Holsteins. Die Stadt grenzt unmittelbar an die Grenze zu Dänemark. Mehr zum Tourismus an der Flensburger Fjörde gibt es hinter dem Link zu entdecken. Der Flensburger Hafen befindet sich am westlichen Ende der Förde und markiert somit den innersten Punkt dieses Meeresarms. Die Innenstadt und viele Stadtteile liegen direkt am Wasser. Vom Hafen starten regelmäßig Ausflugsschiffe, die Besucher auf Entdeckungstouren entlang der Förde oder sogar nach Dänemark mitnehmen.

Am östlichen Ufer der Flensburger Förde befindet sich das idyllische Seebad Glücksburg mit seinem berühmten Wasserschloss. Im Nordosten liegt das dänische Städtchen Sønderborg.

Gendarmstien
NordNordWestOpenStreetMap contributors, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Die Entstehung der Flensburger Förde

Die Flensburger Förde ist kein echter Fjord, sondern eine sogenannte Förde. Sie entstand in der letzten Eiszeit, als Gletscher die Landschaft formten. ährend der Weichsel-Kaltzeit (vor etwa 115.000 bis 11.700 Jahren) war Nordeuropa von dicken Eisschilden bedeckt. An der heutigen Ostseeküste bewegten sich die Gletscherzungen langsam ins Landesinnere und formten die Landschaft. Eine dieser Gletscherzungen schob eine breite, langgestreckte Senke in weiche Sedimente und Moränen. Nach dem Abschmelzen stieg der Meeresspiegel und füllte diese Senke mit Wasser – so entstand die Flensburger Förde.

Merkmale einer Förde

  • Die Ufer sind meist sanft ansteigend und nicht von steilen Felswänden geprägt.
  • Förden sind in der Regel weniger tief als Fjorde.
  • Die Umgebung wird von Moränenhügeln, Sandstränden und flachen Kliffs geprägt – typisch für eiszeitlich geformte Küstenlandschaften.

Abwechlungsreiche Küstenlinie mit Moränenkliffs und Hangrutschungen am Fördeufer

Die Küste der Flensburger Förde ist richtig abwechslungsreich und schön anzusehen. Besonders auffällig sind die niedrigen bis mittelhohen Moränenkliffs. Diese steilen Ufer entstanden aus den Ablagerungen der letzten Eiszeit. Dazwischen findet man immer wieder flache, sandige Strandabschnitte, die zum Verweilen einladen.

Die Kliffs sind vor allem an den nördlichen und südlichen Ufern zu finden. Besonders beeindruckend sind sie auf der Halbinsel Holnis bei Glücksburg. Dort ragen die Steilufer teilweise bis zu 15 Meter in die Höhe. Auch bei Langballigau und in der Geltinger Bucht kann man diese charakteristischen Kliffs gut sehen. Man erkennt deutlich die Schichten aus Geschiebemergel, Sand und Kies – Überbleibsel der Gletscherzeit.

Entlang der Kliffs passiert immer wieder Spannendes: aktive Hangrutschungen. Wenn Regen oder Wellen das Material am Fuß der Kliffs ausspülen, lockert sich der Boden. Nach starkem Regen oder Stürmen kann es dann zu Abbrüchen kommen. Große Erd- und Gesteinsmassen rutschen ins Wasser. Besonders gut beobachten kann man das zum Beispiel am Steilufer von Holnis und bei Bockholmwik sowie Neukirchen.

Die Küste ist abwechslungsreich – geprägt von niedrigen bis mittelhohen Moränenkliffen, die von sandigen Abschnitten unterbrochen werden. Entlang der Ufer gibt es immer wieder aktive Hangrutschungen, verursacht durch Unterspülungen und geologische Besonderheiten.

Diese ständigen Veränderungen machen die Flensburger Förde zu einem faszinierenden Ort für alle, die Natur und Geologie lieben. Hier gibt es immer etwas Neues zu entdecken!

Nebenbuchten und Übergänge im Fördegebiet

Die Flensburger Förde hat einige schöne Nebenbuchten, die jeweils ihren eigenen Charme haben. Zu den wichtigsten gehören die Geltinger Bucht, das Nybøl Nor und die Sønderborg Bugt.

Die Geltinger Bucht liegt im Südosten auf deutscher Seite. Sie ist weit und schüsselförmig und beeindruckt durch flache Sandstrände, Strandwälle und mäßig hohe Steilufer. Besonders schön sind die Küstenabschnitte bei Norgaardholz und Steinberghaff, wo sich flache Strände mit teilweise bewachsenen Steilufern abwechseln. Die Bucht ist ein beliebter Ankerplatz und von Naturschutzgebieten wie der Geltinger Birk umgeben – ein echtes Paradies für Naturfreunde.

Das Nybøl Nor befindet sich auf dänischer Seite im Nordosten der Förde. Es ist eine kleinere, aber sehr reizvolle Nebenbucht. Ruhige Lage und eine wichtige Heimat für Wasservögel machen sie besonders interessant für Naturliebhaber.

Die Sønderborg Bugt liegt ganz im Nordosten der Förde und reicht bis zur Stadt Sønderborg auf der Insel Als. Hier mündet auch der Vemmingbund, eine weitere kleine Bucht, in die Förde. Die Nähe zur offenen Ostsee und die Verbindung zum Als Sund prägen diese Bucht.

Die Sønderborg Bugt als ein Teil der Flensburger Förde
Die Sønderborg Bugt als ein Teil der Flensburger Förde

Im Westen geht die Flensburger Förde sanft in die Kieler Bucht über. Der Übergang wird durch die Untiefe Breitgrund markiert. Nördlich davon, bei Gammel Pøl am Südufer der Insel Als, öffnet sich die Förde zum Kleinen Belt, der von Norden einmündet. Diese Übergänge sind wichtig für die geologische und hydrologische Vernetzung der Meeresarme in der westlichen Ostsee. Sie beeinflussen maßgeblich die Wasserzirkulation und das Ökosystem der Region.

Zu den Nebenbuchten der Flensburger Förde zählen die Geltinger Bucht, das Nybøl Nor und die Sønderborg Bugt. Im Westen geht die Förde nahtlos in die Kieler Bucht über, wo auch der Kleine Belt von Norden einmündet.

So zeigt die Flensburger Förde mit ihren Nebenbuchten und Übergängen ein faszinierendes Zusammenspiel aus Natur, Wasser und Landschaft.

Die schönsten Strände an der Flensburger Förde

Die Flensburger Förde bietet viele schöne Strände, zum Beispiel den familienfreundlichen Strand Sandwig in Glücksburg mit feinem weißen Sand und einer lebhaften Promenade. Auf der Halbinsel Holnis lädt der breite Flachwasserstrand Holnis Drei besonders Kinder zum Spielen und Planschen ein. Das Ostseebad Flensburg ist ein gepflegter Sandstrand mit guter Infrastruktur, ideal für Familien und Stadtbesucher. Für Naturliebhaber eignet sich der ruhige Naturstrand Habernis mit Steilküste und Naturschutzgebiet, der eine ursprüngliche Atmosphäre bietet.

Schöner flacher Sandstrand an der Flensburger Förde
Schöner flacher Sandstrand an der Flensburger Förde

Artenvielfalt und Lebensräume in dieser Ostseeküste

Die Gegend ist ein echter Hotspot für Artenvielfalt – sowohl an Land als auch im Wasser. Die Region umfasst zahlreiche Schutzgebiete und gilt international als wichtiges Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für viele Tierarten.

Pflanzenwelt

Die Küstenlandschaft ist vielfältig und bietet verschiedene Lebensräume: Sand- und Kiesstrände, Steilküsten, Flachwasserbereiche, Strandwälle, laubholzreiche Küstenwälder mit alten Buchen, Auen, Moore, Binnendünen und Sanderflächen. Ein Highlight ist das Naturschutzgebiet Geltinger Birk. Dort gibt es Salzwiesen, Röhrichte und seltene Pflanzen wie Strandaster, Stranddistel und verschiedene Orchideenarten. In den Wäldern wachsen alte Buchen, Eichen und Eschen. Auf den Magerrasenflächen gedeihen seltene Kräuter und Gräser. Auch Kalktuffquellen sind hier eine botanische Besonderheit.

Tierwelt

Die Förde ist Heimat vieler Tiere, darunter einige seltene und besonders geschützte Arten. Im Wasser leben typische Ostseearten wie Scholle, Hering, Seestern, Miesmuschel, Strandkrabbe, Ohrenqualle und Blasentang. Besonders spannend ist der Schweinswal – die einzige in der Ostsee heimische Walart. Manchmal werden auch Seehunde oder sogar Buckelwale gesichtet.

An Land und in den Feuchtgebieten der Geltinger Birk gibt es eine große Vogelvielfalt: Seeadler, Graugans, Blaukehlchen, Goldammer, Kiebitz, Zwergschwan, Austernfischer, Sandregenpfeifer, Rotschenkel und viele weitere Arten brüten oder rasten hier. Insgesamt sind rund 200 Vogelarten nachgewiesen. Die Salzwiesen und Feuchtgebiete bieten zudem Lebensraum für Frösche, Schlangen, Insekten und Säugetiere wie Feldhasen.

Eine besondere Attraktion sind die halbwild lebenden Konik-Pferde und schottischen Hochlandrinder in der Geltinger Birk. Sie helfen als „tierische Landschaftspfleger“ dabei, die offenen Weidelandschaften zu erhalten.

Verschiedene Bezeichnungen der Flensburger Förde

Die Flensburger Förde ist unter verschiedenen Namen bekannt, die je nach Sprache und Region variieren. Im Dänischen wird der Begriff „Fjord“ sowohl für Förden als auch für echte Fjorde verwendet. Die Schreibweise „Førde“ mit dänischem „Ø“ hat sich jedoch nicht durchgesetzt.

NameSprache/RegionAnmerkung
Flensburger FördeDeutschOffizieller deutscher Name
Flensborg FjordDänischOffizieller dänischer Name
Flensburger FörNiederdeutschRegional gebräuchliche Bezeichnung
Flensburger FjordTourismus/UmgangsspracheFälschlicherweise im Tourismusjargon verwendet

Zusammengefasst wird die Flensburger Förde je nach Sprache und Kontext auch als Flensborg Fjord (dänisch), Flensburger För (niederdeutsch) und gelegentlich – fachlich nicht korrekt – als Flensburger Fjord bezeichnet.

Flensburg an der der Flensburger Förde
Flensburg an der der Flensburger Förde

Unterschiede zwischen Fjorden und Förden – Entstehung und Landschaftsbild

Geomorphologisch ist die Flensburger Förde keine echte Fjord. Fjorde und Förden sind beide Meeresbuchten, die durch Gletscher entstanden sind. Trotzdem unterscheiden sie sich deutlich in ihrer Entstehung und ihrem Aussehen.
Fjorde entstehen durch mächtige Gebirgsgletscher, die sich ins Landesinnere drängen und dabei tiefe, steilwandige Trogtäler ins Gestein fräsen. Nach dem Abschmelzen der Gletscher werden diese Täler vom Meer überflutet. Deshalb sind Fjorde meist von hohen Bergen umgeben, sehr tief und haben ein schmales, langgestrecktes Profil.
Förden dagegen entstehen durch Gletscherzungen eines großen Inlandeises in flacheren Küstenregionen. Diese Gletscher bewegen sich eher parallel zur Küste ins Land hinein und formen breite, weniger tiefe Rinnen in die Grundmoränenlandschaft. Nach dem Rückzug des Eises füllt das Meer diese Senken und es entstehen Förden.
Fjorde findet man meist in Hochgebirgsregionen wie Norwegen, während Förden vor allem die flacheren Küsten der westlichen Ostsee prägen, etwa in Schleswig-Holstein.

Die wichtigsten geomorphologischen Unterschiede sind:

MerkmalFjordFörde
EntstehungDurch seewärts wandernde Talgletscher im HochgebirgeDurch landwärts wandernde Gletscherzungen eines großen Eispanzers
ReliefTiefe, steilwandige Trogtäler mit hohen, steilen UfernFlachere, langgestreckte Buchten mit meist sanften, sandigen Ufern
Seitentäler/HängetälerHäufig vorhandenFehlen weitgehend
UntergrundMeist felsig, oft mit unterseeischem Felsriegel am AusgangOft sandig, Grundmoränenlandschaft
VorkommenHochgebirge (z.B. Norwegen, Schottland, Neuseeland)Flachere Küsten (z.B. deutsche Ostseeküste: Flensburger Förde)
Typische LandschaftDramatische, enge Wasserarme, umgeben von BergenSanfte, gewundene Buchten, eingebettet in Moränenlandschaft

Diese Unterschiede erklären, warum die Flensburger Förde geomorphologisch keine Fjord, sondern eine Förde ist.

Fazit

Die Flensburger Förde ist ein Produkt der letzten Eiszeit, entstanden durch Gletscherzungen in einer flachen Küstenlandschaft. Sie unterscheidet sich deutlich von den tief eingeschnittenen Fjorden Skandinaviens und ist ein typisches Beispiel für die Fördenlandschaften der westlichen Ostsee. Sie ist nicht nur landschaftlich schön, sondern auch ökologisch eine der wertvollsten Regionen an der deutschen Ostseeküste. Insgesamt ist die Flensburger Förde ein bedeutendes und lebendiges Gewässer. Sie verbindet Deutschland und Dänemark, zeigt eine reiche geologische Vergangenheit und besticht durch ihre natürliche Schönheit. Ein echtes Highlight an der Ostsee!